Lindenberger Viadukt

A friend told me about the “Lindenberger Viadukt” a viaduct close to Lindenberg. So, when I visited my home place in June we met and went there.

It happened like this:
Me: “You know where it is right?”
She: “Yes I went there before. At first I didn’t find it and wasn’t too sure where to look, so I asked an older woman, who was working in the garden, if she heard about it. Indeed she had, so she told me where to go. Her description was good and I found it. I hope I can find it again, but it was not so difficult.”

At this point I drove through a city and village after village. I did try to look it up online on a map, but well… the road ended in a dead end, but I took it anyway. Driving slowly through a place, where I usually took only the main road she said: “Yeah, I think it was here.” The asphalt ended and we got onto a graveled lane. “Yes, I remember, here was the house where I met the woman.”

Okay, good so far. We went farther down the road and came to a track and its crossing in the middle of a field. “We are right on track. It is best you park here and we continue on foot. I think there was a path broad enough for a car but with deep holes, so best we leave it here.”

So I parked on a field path close to the tracks. The moment we stopped the car a police car arrived. We looked at each other and wondered where they came from and why now? They parked close by and got out of the car and followed the tracks. Still pondering about that…

We followed the path into a small wood along the tracks. When we emerged the forest we crossed a meadow and she said: “It was here, I know it was here. I remember going over the meadow and already seeing it.” It was spring when she was there first and well in summer the trees tend to cover up nearly the entire viaduct. Eventually we saw it and I have to admit it was quite impressive for the area to find such a nice construction in the middle of so-to-speak nowhere.

That’s for the story. Some facts about the viaduct can be found below the photos.

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Eine Freundin erzählte mir vom Lindenberger Viadukt. Als ich also mein Heimat im Juni besuchte trafen wir uns und machten uns dorthin auf den Weg.

Das ging ungefähr so vonstatten:

Ich: “Du weißt wo es ist, richtig?”

Sie: „Ja, ich bin schon dort gewesen. Zuerst dachte ich, dass ich es nicht finde, wusste ich ja nicht genau wo ich schauen muss. Aber dann habe ich eine alte Frau gefragt, die eben im Garten gearbeitet hat und sie konnte mir sagen wie ich hinkomme. Ihre Beschreibung war gut und ich hab hingefunden. Ich hoffe, dass ich den Weg wieder finde, aber so schwer war es nicht.“

An diesem Punkt bin ich grad durch eine Stadt, dann durch ein Dorf nach dem anderen gefahren. Ich habe vorher natürlich versucht den Weg zum Viadukt online zu finden, aber die Straße endete in einer Sackgasse. Nun bin ich die Straße dennoch lang gefahren. Während ich durch die Ortschaft fuhr, von der ich sonst nur die Hauptstraße benutzte meinte sie: „Ja, ich glaube das war hier.“ Der Asphalt endete und wir fuhren auf einer Schotterstraße weiter. „Ja, doch ich erinnere mich, hier ist das Haus wo ich die Frau traf.“

Das war schon einmal gut. Wir fuhren die Straße weiter und kamen zu einem freien Bahnübergang mitten im Feld. „Wir sind genau richtig. Am besten parkst du hier irgendwo und wir gehen zu Fuß weiter. Ich glaube der Weg sollte zwar breit genug für einen Geländewagen oder Traktor sein, aber da gab es tiefe Löcher.“

Also parkte ich auf einem Feldweg neben den Bahnschienen. Kaum hatte ich das Auto abgestellt erschien ein Polizeiwagen aus dem Nirgendwo. Wir schauten uns an und wunderten uns woher sie kamen und warum ausgerechnet hier? Sie parkten dicht neben uns, stiegen aus und folgten den Schienen. Ich wundere mich heute noch…

Wir folgten den Weg in einen kleinen Wald an den Schienen entlang. Als wir aus dem Wald traten und über eine Wiese gingen meinte sie: „Hier war es, ich weiß dass es hier war. Ich erinnere mich über die Wiese zu gehen und es schon zu sehen.“ Es war im Frühjahr als sie hier war und nun verdeckte das Grün der Bäume die Sicht auf das Viadukt. Als wir es dann auch sahen muss ich schon zugeben, dass es für die Gegend bemerkenswert ist, solch eine hübsche Konstruktion praktisch im Nirgendwo zu finden.

Das war unsere Geschichte dazu. Fakten zum Viadukt gibt es unter den Fotos.

Facts:

The construction of the viaduct was permitted in 1896 and it was finished on the 20th of September in the year 1898. They used a viaduct for the tracks, because of a hollow with a silted up brook between the “Lindenberger See” (Lindenberg sea) and the “Herzberger See” (Herzberg sea) , even though most of the area is flat country. The hollow is also called “Schlucht bei Glienicke” (gully of Glienicke).

The viaduct consisted of four natural stone spans across the valley and the middle column could be measured by 26 metre. During WWII it is assumed that the bridge was blown up by the Nazis to prevent the tracks being used by enemies. Thus the train traffic was interrupted during that time. After 1946 the railroad connection could only be used partly. Resulting in trains from Königs Wusterhausen going slowly and halted at a makeshift stop (called Lindenberg West), people got off the train, went across the valley by foot and back up the other side to another makeshift stop (names Lindenberg East), where they boarded another train to continue their journey to Beeskow. Since Lindenberg had a real station too, during those years the village had three train stations.

The viaduct was reconstructed in 1949. Instead of using natural stone they used concrete for the pillars and bricked them up. In 2014 the viaduct had to be restored. During that time people could use the bus instead of walking 😉
The viaduct is the only one of its kind in Brandenburg and is listed as an architectural monument since 2014. It is essential for the railway connection between Königs Wusterhausen and Frankfrurt/Oder.

[source: Kreiskalender Oder-Spree 201; List of monuments in Brandenburg ]

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Fakten:

Die Erlaubnis zum Bau des Viadukts wurde 1896 erteilt und fertig war es am 20. September 1898. Sie nutzten das Viadukt für Bahnschienen, weil es eine Niederung mit verlandeten Bach zwischen dem Lindenberger See und dem Herzberger See gab, ansonsten gab es nur flaches Land. Die Niederung wird auch „Schlucht bei Glienicke“ genannt.

Das Viadukt bestand aus vier Bögen, aus Naturstein, die das Tal überspannte und ein Pfeiler errichte sogar eine Höhe von 26 Metern. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Brücke von den Nazis gesprengt, vermutlich um eine Nutzung durch die Feinde zu verhindern. Somit war der Bahnverkehr unterbrochen. Nach 1946 konnte die Bahnverbindung nur teilweise genutzt werden. Züge aus Königs Wusterhausen fuhren sehr langsam und mussten an einer provisorischen Haltestellen (Lindenberg West) halten, Fahrgäste mussten aussteigen, das Tal per Fuß durchqueren und auf der anderen Seite über die andere behelfsmäßige Haltestelle (Lindenberg Ost) wieder in einen Zug nach Beeskow einsteigen. Da Lindenberg generell einen Bahnhof hatte, besaß der Ort während dieser Zeit drei Haltestellen für die Bahn.

Das Viadukt wurde 1949 wieder aufgebaut. Statt wieder Naturstein zu verwenden wurde Beton für die Pfeiler genutzt und diese wurden dann verklinkert. 2014 musste das Viadukt restauriert werden. Während der Restaurierung konnten die Fahrgäste aber Busse nutzten und mussten nicht durchs Tal wandern 😉

Das Viadukt ist das einzige seiner Art in Brandenburg und auch in der Liste der Baudenkmäler seit 2014 geführt. Es ist eine notwendige Konstruktion für die Verbindung zwischen Königs Wusterhausen und Frankfurt/Oder.

[Quelle: Kreiskalender Oder-Spree 201; Denkmalliste des Landes Brandenburg]

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